
Ein Anruf aus dem Nichts
Es war ein gewöhnlicher Dienstagnachmittag. Die 81-jährige Frau saß in ihrem Sessel, genoss ihren Tee und blätterte in der Zeitung, als das Telefon klingelte. Ein unbekannter Anrufer – eine dunkle Vorahnung durchzog sie. Zögernd hob sie den Hörer ab.
„Guten Tag, hier spricht Kommissar Schneider von der Polizei. Ihr Sohn hatte einen schweren Autounfall.“
Ihr Herz setzte einen Schlag aus. „Mein Sohn? Was ist passiert? Geht es ihm gut?“
Die Stimme am anderen Ende blieb ruhig, fast zu ruhig. „Er sitzt in Polizeigewahrsam. Doch es gibt eine Möglichkeit, ihn sofort freizubekommen. Ein Anwalt wird Ihnen gleich erklären, wie.“
Kaum hatte der angebliche Polizist aufgehört zu sprechen, ertönte eine neue Stimme – ernst, bestimmt. Der vermeintliche Anwalt erklärte, dass ihr Sohn nur gegen eine hohe Kaution entlassen werden könne. Angst und Panik schnürten ihr die Kehle zu. Zweifel blitzten in ihr auf, doch die Sorge um ihren Sohn war stärker.
Noch am selben Abend machte sie sich auf den Weg in die Kieler Innenstadt. Ihre Hände zitterten, als sie einer jungen, dunkelhaarigen Frau das Bündel Bargeld übergab. Helle Kleidung, osteuropäischer Akzent – ein flüchtiger Moment, dann war die Frau verschwunden.
Als die alte Dame später ihre Familie erreichte, wurde ihr das Unfassbare bewusst: Sie war betrogen worden. Ihr Sohn war nie in Gefahr gewesen.
Die Polizei warnt erneut vor dieser skrupellosen Masche. Sie mahnt zur Vorsicht und gibt wichtige Hinweise: Niemals Geld an Fremde übergeben. Keine persönlichen Informationen preisgeben. Bei verdächtigen Anrufen sofort auflegen und selbst die 110 wählen.
Es kann jeden treffen – lassen Sie sich nicht täuschen.
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